Hildegard Bolle wurde in Elbing, in der Nähe von Danzig, geboren. Zur Zeit des zweiten Weltkrieges lag das noch in Ostpreußen. Vom Krieg bekam sie nicht viel mit, sie genoss die Zeit bei den Jungmädeln und der Jungmädelspielschaar. Vor allem die Ausflüge zum nahen Haff.
Gegen Ende des zweiten Weltkriegs fiel die rote Armee in Elbing ein. Nach wochenlangem Kampf um die Stadt, musste Hildegard Bolle im Februar 1945 ihr Versteck verlassen und wurde mit Teilen der Elbinger Bevölkerung festgehalten. Eines Tages wurde sie mit einem dumpfen „Frau, komm!“ ausgewählt, eine von denen zu sein, die auf grausamste Weise nach Sibirien verschleppt wurden. Was heute unter dem Begriff „lebendige Reparation“ bekannt ist, erfuhr Hildegard Bolle am eigenen Leib.
Ohne jegliche Bekannte durchlebte sie den Alltag im sibirischen Arbeitslager und wurde nach einem guten halben Jahr aufgrund ihrer Gelbsucht-Erkrankung wieder nach Deutschland geschickt. Zu diesem Zeitpunkt gab es ihre Heimatstadt schon nicht mehr und sie machte sich auf die Suche nach Verwandten und einem neuen Zuhause.
Das ist der erste Teil eines dreiteiligen Interviews über diese faszinierende Frau. Sie erzählt von ihrer Kindheit, der darauffolgenden Verschleppung nach Rußland und die Suche nach einem neuen Zuhause.
Eine Verschleppungsgeschichte.
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Das famose Stück aus dem Jingle heißt „April“ (CC BY-NC 3.0 DE) und stammt aus der Feder von Frithjof Brauer.
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