Hildegard Bolle || Teil 3

Im dritten und letzten Teil der Interviewreihe sucht Frau Bolle unermüdlich einen Weg zurück ins normale Leben. Ihr Weg führt sie in den Osten, erst nach Chemnitz, dann nach Weimar. Sie findet Teile ihrer Familie und eine gute Arbeit.
Aber nichts desto trotz verfolgt sie weiter ihren großen Traum: die Fortsetzung ihrer Lehrerinnenausbildung. Ob sie dort ankommen wird und welche Hindernisse ihr auf diesem Weg vor die Füße gelegt werden, hört ihr im dritten Teil.

 

Als Fazit zum Interview habe ich Frau Bolle noch gefragt, wie ihre heutige Einstellung zu Russland ist. Und sie sagte, dass nicht nur sie – sondern auch alle aus ihrem alten Klassenverbund aus Ostpreußen – keinerlei Hass gegenüber Russland empfinden.

„Wir haben nur einen Wunsch: In Frieden leben.“

Sie sagt weiter, dass es schade ist, dass sich nie ein Verein oder ein Verbund von denen zusammengeschlossen hat, die nach Russland verschleppt wurden. Sogar bis in die neunziger Jahre wurde kaum ein Wort über die Vergangenheit gesprochen. Aus Angst, Befremden hervorzurufen. Leider sind diese Einzelschicksale bis heute wenig bekannt.
Besonders aus diesem Hintergrund habe ich unendlichen Respekt und empfinde Dankbarkeit gegenüber Frau Hildegard Bolle, die diese Geschichte so lebendig, offen und ehrlich erzählt hat.

Herzlichen Dank.

Das famose Stück aus dem Jingle heißt “April” (CC BY-NC 3.0 DE) und stammt aus der Feder von Frithjof Brauer. Das Coverbild wurde von Mortiz Kathe gestaltet.

P.S.: Ein paar Wochen nach dem Interview bin ich mit Frau Bolle an den Ort gefahren, an dem sie sagt, dass sie angekommen ist. Die Bilder aus Neuendettelsau sind in der Bildergalerie zu finden.

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